Am 6. März gibt es die erste Wahl in diesem Jahr: In Hessen sind Kommunalwahlen. Die Wetteraussichten zum Wahltag sehen nach aktuellem Stand nur wenig frühlingshaft aus.

Größere Wahlen folgen dann am am 13. März, wenn die Bürger in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt zur Wahlurne gehen.

Bereits lange im Vorfeld sind die Straßen mal wieder mit fast schon verzweifelt anmutenden Aufrufen gepflastert, dass die Leute bitteschön wählen gehen sollten. Aber warum sollten sie das tun? Vertreten die Menschen, die die Parteien aufstellen, überhaupt noch das Volk oder ist der Kontakt längst abgerissen?

Die Politikwissenschaft hat früher gerne alle möglichen Gründe für eine schlechte Wahlbeteiligung angegeben. Auch auf das Wetter schob man die Unlust des Wählers gerne. Man drehte es sich so wie es passte: Bei gutem Wetter vertrieb sich der Wahlmuffel seine Freizeit lieber anderweitig, bei schlechtem blieb er sowieso zu Hause.

Aber die Wahrheit tut weh und vermutlich ist sie bitter: Es ist nicht die Zufriedenheit, warum die Bürger den Wahlgang scheuen - es ist vielmehr die Enttäuschung über "die da oben".

Ein paar "Abschreck-Argumente", die Politikwissenschaftler anführen:

- Große Koalition schreckt von Wahl ab

- Alternativlosigkeit der Bundeskanzlerin

- Echte Alternativen werden im Keim erstickt, wie etwa in Griechenland. Durch "neoliberale Finanzzwänge" und nicht demokratische Einrichtungen EU, EZB - diese erdrücken jede parlamentarische Opposition

- Schmutzige Deals mit Diktatoren (Erdogan) in aller Welt zeigen die Moral der deutschen Akteure

- 15-20 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund finden in der Politik/Gesellschaft kaum statt

- vielfach bestimmen Lehrer und Beamte in den Parteien und in ganz Deutschland

- kein Interesse für Politik

Die Liste ließe sich fortsetzen, aber gutes und schlechtes Wetter sind als Ausrede wohl kaum geeignet.  Warum also wählen, wenn es keine Alternativen gibt?