Wasser kommt, Wasser geht

aktuell, 04.03.2024

Böden trocknen nun ab - so kann die Verdunstungsmenge ermittelt werden.

Nach Ende der kalten Jahreszeit wird bei uns jedes Jahr ein ganz spezielles Messgerät aus dem Winterschlaf geholt: Das Piche-Evaporimeter!

Seit Anfang letzter Woche ist das unscheinbare Glasröhrchen wieder im Einsatz und misst für uns die tägliche Verdunstungsmene.

Piche-Evaporimeter

Das analoge Piche-Evaporimeter besteht aus einem graduierten Glasröhrchen, welches von der Unterseite mit Wasser befüllt wird.

Verschlossen und abgedichtet wird die Füllöffnung dann mit einem runden Filterpapier, das Röhrchen im Anschluss kopfüber aufgehängt.

Über die Papierscheibe nimmt die Umgebungsluft das Wasser auf, das damit also verdunstet.

Eine Wasserfüllung des Rohrs entspricht umgerechnet einer Verdunstungsmenge von 30 Litern pro Quadratmeter, anhand der sinkenden Wassersäule im Glasrohr lässt sich die tägliche Verdunstungsmenge ablesen.

Zur groben Einschätzung: An einem Tag mit gemäßigten Temperaturen um 20 Grad verdunsten pro Tag durchschnittlich 6,7 l Wasser pro Quadratmeter.

Extrem-Verdunstungsjahr 2022

Im extrem trockenen Fühjahr und Sommer 2022 verdunsteten zwischen Ende März und Mitte August in unserem Klimagarten in Bonn etwa 600 Liter pro Quadratmeter Wasser aus dem Boden.

In diesem Zeitraum hätte also umgerechnet 120 Gießkannen zu je fünf Liter auf einen Quadratmeter Boden ausgegossen werden müssen, nur um die Wasserbilanz des Bodens neutral zu halten.

Verantwortlich für die hohe Verdunstung war war neben den hohen Temperaturen auch die Anzahl der Sonnenstunden, die im Süden Deutschlands etwa in diesem Zeitraum zwischen 30 und 40 Prozent über dem Mittelwert lag.

Bei einem durchschnittlichen Wetterverlauf wäre im gleichen Zeitraum in anderen Jahren nur die Hälfte, etwa 300 Liter pro Quadratmeter verdunstet.

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