Starkregen und seine zerstörerische Kraft

aktuell, 18.08.2021

Regenmassen am 14. Juli - vielfach höheres Energiepotential als eine Hiroshimabombe.

Die physikalische Kraft von Starkregen ist gut berechen- und mit dem Energiepotential von Explosionsstoffen vergleichbar.

Nehmen wir beispielhaft ein extremes, mittlerweise leider aber nicht mehr seltenes Starkregenereginis, bei dem aus 300 m Höhe 60 l/m² in einer Stunde auf eine Landschaft mit der Fläche des Ahrtals und der Eifel (ca. 30.000 km²) niedergehen. 

Auf einem Quadratmeter werden pro Minute zwischen 10 und 40 Joule freigesetzt,  das entspricht über die gesamte Dauer der Regenfälle (ca. 24 Stunden) am 14.07.2021 einer Energiemenge von umgerechnet mindestens 14.000 Megajoule/km². Umgerechnet entspricht dies 4.000 kW/h/km² - oder, auf die Gesamtfläche berechnet, 12.000.000 kWh bzw. 12 Gigawattstunden. Das entspricht auf das TNT-Äquivalent bezogen einem Energiepotential von 103 Kilotonnen (kt).

Die Energiemenge wird wohlgemerkt nur durch die Niederschläge freigesetzt - bezieht man das gesamte Tiefdruckgebilde "Bernd" mit ein, erhöht sich der Faktor um 2 bis 3.

Zur Einordnung: Bei Sprengstoffanschlägen werden meist nur wenige kt TNT freigesetzt: Die 1945 über Hiroshima abgeworfene Atombombe "Little Boy" etwa hatte eine Sprengkraft von 13 kt TNT, die Nagasakibombe "Fat Man" 21 kt TNT.  

 

Somit wurde, allein durch die Regenfälle, ein vielfaches an potentieller Energie freigesetzt als es bei einer Atombombe der Fall ist. Allerdings nicht binnen Sekunden sondern verteilt über einen gesamten Tag.

Erwähnt werden muss an dieser Stelle, dass es sich um "potentielle" Energiefreigabe handelt, auf dem Boden wird die Energie also nicht direkt und vollständig freigesetzt.

Häufig geschieht dies erst im weiteren Verlauf, etwa im Flusssystem. In den Gewässern steckt eine hohe potentielle Energiemenge, die selbst tausende Kubikmeter Wasser mit Geschwindigkeiten von 20 bis 30 km/h bewegen kann. Die Energie des Wassers kann  im Wasserkreislauf verzögert freigesetzt werden; solange, bis die Mündung ins Meer die Energie nimmt. Böden und bewaldete Flächen können zudem in gewissem Maße als Puffer dienen.

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