Nach dem Tsunami droht nun der Kahlschlag

aktuell, 27.01.2005

Auf eine neue drohende Umweltkatastrophe nach der Flutwelle weisst heute der WWF hin:

Für den Wiederaufbau in der Provinz Aceh auf Sumatra werden nach Schätzungen in den nächsten fünf Jahren bis zu acht Millionen Kubikmeter Holz benötigt. Würde der gesamte Bedarf aus den inländischen Wäldern gedeckt, dürfte dies das Ende großer Teile des Regenwaldes bedeuten. Deshalb müsse darüber nachgedacht werden, den Bedarf an Baumaterial aus ausländischen Quellen zu decken,
ohne den indonesischen Haushalt zusätzlich zu belasten. Raubbau an den Wäldern führe nicht nur zu einem Verlust an Lebensraum für bedrohte Tiere und Pflanzen sondern steigere zugleich das Risiko von Überschwemmungen und Erdrutschen.

Schon bevor der Tsunami zuschlug, überstieg der enorme Holzhunger in Aceh die Kapazitäten der dortigen Wälder. Ein Großteil der Bäume werden illegal gefällt. Die Folge: Der indonesische Regenwald gehört zu den am stärksten bedrohten Wäldern der Welt. Rund 70 Prozent des Holzes stammt aus illegalen Quellen. Um zu verhindern, dass eine Katastrophe gelindert wird, in dem man eine neue anrichtet, müsse sichergestellt werde, dass nur Holz aus nachhaltiger Nutzung verwendet werde, betont der WWF. Es sei entscheidend, nach den unmittelbaren Nothilfemaßnahmen auf einen nachhaltigen Wiederaufbau im Einklang mit der Natur zu setzen.

Foto: Till Mayer, Deutsches Rotes Kreuz

  Michael Klein
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