Deutschland erlebt in diesen Tagen eine außergewöhnlich warme Witterungsphase – mitten im meteorologischen Winter.

Bereits heute stiegen die Temperaturen regional auf 15 bis 17 Grad. Der Höhepunkt wird morgen erwartet: Mit Spitzenwerten um 16 oder 17 Grad, vereinzelt sogar möglichen 18 Grad.

Die Temperaturabweichungen in 1.500 m Höhe für Dienstagnachmittag nach GFS:

Ganz ungewöhnlich ist diese Entwicklung allerdings nicht mehr. In den vergangenen Jahren kam es im Dezember wiederholt zu deutlich zweistelligen Temperaturen von 13 bis 15 Grad. Ein markantes Beispiel war der Jahreswechsel 2022: Am Rhein wurden damals zu Silvester frühlingshafte Temperaturen von bis zu 18 oder 19 Grad gemessen.

Zu "verdanken" ist das dem globalen Klimawandel. Die steigenden Treibhausgaskonzentrationen erwärmen die Ozeane langfristig. Gelangt anschließend milde Atlantikluft in einer westlichen Strömung nach Mitteleuropa, steigen auch hier die Temperaturen im Winter deutlich an.

Bekommt der Winter in diesem Jahr noch die Kurve?

Nach aktuellem Stand bleibt die Wetterlage bis kurz vor Weihnachten weitgehend unverändert. Die Modelle zeigen anhaltende Westströmungen bis etwa zum 20. bis 22. Dezember. Zwar gehen die Werte bis dahin auch wieder etwas zurück, eine realistische Chance auf winterliche Verhältnisse gibt es aber allenfalls für die Höhenlagen der Mittelgebirge.

Der Trend setzt sich also weiter fort: Der Dezember verläuft in Deutschland zunehmend mild und zu warm im Vergleich zu früheren Jahrzehnten. Trotz spekulativer Ankündigungen eines sogenannten „Megawinters“, springen die Modelle aktuell auf diesen Zug nicht auf. Möglich wäre ein Kaltlufteinbruch erst nach Weihnachten oder im Januar – sicher ist das aber noch lange nicht.

Es zeichnet sich somit ein deutlich zu warmer Jahresausklang ab. Ob der Winter im neuen Jahr zurückkehrt, bleibt vorerst offen.

Die Lufttemperaturen für Dienstagmittag (13:00 Uhr) sowie die Abweichung von der Rekord-Maximaltemperatur (1.500 m Höhe) am Dienstagabend nach GFS: