Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 27. Januar 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern in seiner östlichen Hälfte verbreitet einen Neuschneezuwachs von 20 bis 30 cm, ansonsten fielen bis zu 10 cm Schnee. Heute werden bei wechselnder Bewölkung vor allem im Berchtesgadener Land und Chiemgau weitere Schneeschauer erwartet. Es bleibt kalt. Die Temperaturen liegen tagsüber in 2000 m bei -16 Grad.


Schneedecke:
Der Neuschnee hat sich ohne nennenswerten Windeinfluss locker auf dem seit Wochenbeginn gefallenen Schneepaket abgelagert, das sich weiter setzt. Vor allem in Kammnähe verbirgt diese Schneeschicht umfangreiche Triebschneeansammlungen, die in sich noch sehr störanfällig sind, vom lockeren Neuschnee überdeckt und nicht zu erkennen sind. Die Verbindung des Neuschneepakets mit der verharschten Altschneedecke ist örtlich noch nicht ausreichend.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südwest, hinter Hangkanten sowie in Übergangsbereichen zu triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer oder Snowboarder, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Aus vorwiegend süd- bis ostgerichteten und damit triebschneebeladenen, steilen Einzugsgebieten ist zudem mit der Selbstauslösung von Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen, die vereinzelt auch größere Ausmaße annehmen können.


Hinweise:
Skitouren und Tiefschneefahrten abseits gesicherter Pisten erfordern weiterhin Vorsicht und lawinenkundliches Beurteilungsvermögen. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft