Lawinenbericht, 09.04.2015
für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 09.04.2015, 07:30 Uhr
Aufgrund des angekündigten markanten Temperaturanstieges ist im Tagesverlauf zunehmend mit der Selbstauslösung von Lawinen zu rechnen.
Oberhalb 2000m sind im kammnahen Steilgelände vereinzelt noch Triebschneeansammlungen durch einzelne Skifahrer zu stören.
Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht in den bayerischen Alpen eine erhebliche Lawinengefahr.
Aufgrund der
angekündigten markanten Tageserwärmung und insbesondere bei Sonneneinstrahlung weicht der Bruchharschdeckel rasch auf und der Neuschnee der letzten Tage wird rasch durchfeuchtet. Schon ab den späten Vormittag, ostseitig schon früher, wird vor allem aus
felsdurchsetztem Steilgelände mit der Selbstauslösung von meist oberflächlichen Nassschneelawinen gerechnet. An steilen Wiesenhängen und in lückigen Bergwäldern sind auch schattseitig insbesonder dort, wo bereits Risse in der Schneedecke vorhanden sind
Bodenlawinen möglich, die vereinzelt auch größere Ausmaße annehmen können. Bereiche unterhalb von sogenannten Schneemäulern sollten unbedingt gemieden werden.
Weitere Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, befinden sich oberhalb
von 2000m vorwiegend im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest bis Nordost, sowie in steilen eingewehten, schattseitigen Rinnen und Mulden. Hier ist nur noch vereinzelt bei geringer Zusatzbelastung, die Auslösung von Schneebrettlawinen möglich.
Schneedecke:
Der Neuschnee der letzten Tage hat sich durch den gestrigen sonnigen Tag allgemein gut gesetzt. Oberhalb von 2000m sind kammnah die Triebschneeansammlungen der letzten Tage weiterhin noch störanfällig. Sie liegen auf mehreren,
im Neuschneepaket befindlichen Schwachschichten, die zum Teil aus weichen kalten Pulverschneeschichten, aber auch aus kantigen Kristallen bestehen, die stellenweise unter dünnen Harschkrusten liegen. Die Schneeoberfläche ist schattseitig, dort wo die Sonne
nicht hinkam, oberhalb von ca. 1400m noch pulvrig, sonnseitig und schattseitig unterhalb von 1400m ist über Nacht ein Bruchharschdeckel entstanden. Unterhalb von 2000m ist die Altschneedecke bis zum Boden hin stark durchfeuchtet. Auf vormals ausgeaperten Hängen
liegt der letzte Neuschnee direkt auf dem aufgewärmten und nassen Boden.
Hinweise und Tendenz:
Heute wird ein sonniger Tag erwartet. Die Temperaturen steigen in 2000m auf +5° C an. Die Lawinengefahr wird sich auch morgen in erster Linie
nach dem Tagesgang richten. Skitouren sollten früh begonnen und früh beendet werden.
Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 2000m - Triebschnee / Nassschnee
Z-u: unterhalb 2000m - Gleitschnee, Nassschnee
Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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