Der Bonsai (übersetzt: "Anplanzung in der Schale") ist eine Wissenschaft für sich. Die kleinen, kunstvoll zurechtgeschnittenen Bäumchen haben nicht nur eine uralte Tradition; einige verbinden mit der Bonsaikunst auch das große Geld.

Doch sind sie wirklich eine rentable Geldanlage?

Generell lässt sich sagen: Je älter der Baum und je besser sein Pflegezustand, desto höher sein Preis. Und der zeigte sich in den vergangenen Jahren meist wertstabil.

In Japan, wo die Begeisterung für die kleinen Bäume besonders hoch ist, werden Topexemplare gerne auch mal im sechsstelligen Bereich gehandelt. In Deutschland können die teuersten Bonsais den Wert eines Mittelklassewagens haben.

Bis mit dem kleinen Baum aber das große Geld gemacht werden kann, ist es ein langer Weg. Was der Tierwelt ihre Landschildkröte ist der Pflanzenwelt nämlich der Bonsai: Die Bäumchen können gut und gerne 100 Jahre alt werden. Eines der wohl ältesten Exemplare - und gleichzeitig der Nationalschatz Japans -  ist laut Schätzungen sogar über 500 Jahre alt.

Wie bei allen anderen Geldanlagen auch, muss der Anleger nicht nur (sehr viel) Zeit in ein rentables Bonsai-Investment stecken sondern auch Investitionen leisten. Zum einen wäre da die eigentliche Anschaffung des Kunstwerks. Um Sonderangebote aus dem Baumarkt oder dem Discounter sollte ein weiter Bogen gemacht werden. Der Preis für einen soliden und nicht allzu jungen Bonsai mit Wertsteigerungspotenzial beginnt im dreistelligen Bereich. Hinzu kommt das umfangreiche Werkzeugsortiment, welches die Bonsaipflege verlangt.

Die allerwichtigste Frage sollte sich dem grübelnden, potentiellen Investor aber spätestens jetzt stellen: Bin ich für die langjährige Bonsai-Pflege überhaupt geschaffen?

Für Personen, bei denen selbst Kakteen auf der Fensterbank eingehen, lässt sich diese Frage sicherlich eindeutig mit "Nein" beantworten. Denn wie kaum eine andere Geldanlage verlangt das Bonsai-Investment nicht allein einen langen Atem - sondern vor allem viel handwerkliches Geschick und einen grünen Daumen.