Fusch bei der Fruchtsaftherstellung?

Agrartipp, 30.01.2018

Citrus greening disease - nun auch bei Grapefruit

Die "Citrus greening disease" ist eine durch Bakterien ausgelöste Pflanzenkrankheit bei Zitruspflanzen. Sind sie befallen, können ihre Früchte nicht mehr vollständig reifen und bleiben teilweise grün oder gelb. Dies wirkt sich stark auf den Geschmack aus - die Früchte bleiben sauer.

Nun sind auch Grapefruit-Pflanzen betroffen, welches ein Problem für Fruchtsafthersteller darstellt. Da ein "Fruchtsaft" gesetzlich definiert und laut der Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränke-Verordnung seit Ende des Jahres 2013 keinen zugesetzten Zucker mehr enthalten darf befinden sich Hersteller nun in einer Zwickmühle.

2016 wurden insgesamt 20 Grapefruitsäfte in den Instituten des LAVES untersucht und auf bestimmte Inhaltsstoffe geprüft. Mittels Stabilisotopenanalyse kann überprüft werden, ob einem Saft Zucker zugesetzt wurde oder nicht. Zunächst waren alle Proben unauffällig, jedoch mit einer ergänzenden Einzelmethode, welche es den Laboranten erlaubt die einzelnen Saccharose-Werte der Kohlenstoffe im Saft zu analysieren wurde zwei Proben auffällig. In diesen wurde Saccharose aus C4-Pflanzen hinzugefügt.

(C4-Pflanzen, wie Mais oder Hirse, haben einen anderen Stoffwechselmechanismus als C3-Pflanzen, wozu auch die Grapefruit gehört - da C4-Pflanzen mehr Kohlenstoffe verstoffwechseln können enthalten sie in der Regel mehr Kohlenhydrate.)

Eine der auffälligen Proben stammte hierbei aus Niedersachsen. Weitere Untersuchungen folgen.

  Carolin Gilgenbach
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